Wie der Körper zum Gesprächspartner spricht

 

EHC MünchenSprache ist etwas Selbstverständliches. Wir verwenden viel Energie und Zeit, um Fremdsprachen zu lernen. Unsere Körpersprache ist zu einer Fremdsprache geworden, die nicht alle verstehen. Sind unsere Augen das Spiegelbild der Seele, so ist unser Körper der Handschuh der Seele. Die Sprache des Körpers ist lautlos, sie erfolgt durch Gesten und Bewegungen und sagt mehr als tausend Worte.

Die Entwicklung der Körpersprache

Säuglinge verständigen sich mit ihren Eltern über die Körpersprache. Mit den Jahren passt sich das Verhalten des Kindes dem an, was seine Familie von ihm erwartet. Bei Jugendlichen wird die Körpersprache kritisiert, weil sie im Widerspruch zu den vorhandenen Normen steht. Das Nichtverstehen der Körpersprache liegt am „Code“ der Erwachsenen, die immer und zu jeder Zeit feste Verhaltensregeln erfüllen müssen. Sprachwissenschaftler nennen dies einen „restringierten Code“, einem Sprachschatz, der eingeschränkt ist und aus dem man die soziale Position einer Person erkennen kann. Unbewusst lernen die Menschen die passende Körpersprache. Wie auch immer sie diese nutzen, eines bleibt erhalten: Die Sprache des Körpers ist deutlicher als jedes Wort. Das liegt daran, dass kein Mensch seinen Körper voll und ganz unter Kontrolle hat. Der Körper reagiert spontan und ist nicht in der Lage, sich zu verstellen.

Die Signale des Körpers

Jeder kennt die Körpersprache, wenn bei ihm etwas sauer ankommt; er verkrampft sein Gesicht. Es ist jedoch nicht nur das Gesicht, sondern die Muskeln von Schultern, Nacken und Gesicht reagieren gleichzeitig und lösen die Verkrampfung aus. Der Körper drückt gefühlvolle und emotionale Bewegungen aus, je nachdem, welche Informationen er erhält.

Wann ist die Körpersprache wichtig?

Eine große Bedeutung erhält die Körpersprache beispielsweise bei einem Bewerbungsgespräch. Die Gesprächspartner erkennen, wenn sie sich mit der Sprache des Körpers befasst haben, sofort, ob der Gesprächspartner gelangweilt, unwillig oder einfach nur vom Gegenüber genervt ist. Das Bewerbungsgespräch verläuft, je nach Körpersprache, erfolgreich oder erfolglos.

Bedingte Reflexe

Den weitaus größten Teil unserer Mimik haben wir uns im Laufe unseres Lebens angewöhnt. Reflexe, Gebärden und Gesten dienen zum Ausdruck unserer Gefühle. Auch wenn wir diese individuell gestalten, sind sie bei aller Subjektivität ein Code, der allgemein verbindlich ist. Dazu gehören neben der Haltung und dem aufrechten Gang auch eine ganze Reihe weiterer Signale wie beispielsweise die Sitzordnung oder die Fußhaltung. Wer seine Beine locker übereinanderschlägt, zeigt neben Aufgeschlossenheit auch eine gewisse Reservehaltung. Wer seinen Stuhl öfters zurechtrückt, fühlt sich nicht wohl und möchte am liebsten den Raum verlassen. Dies sind nur wenige Körpersignale, die unsere Gesprächspartner unbewusst aussenden.